Hauptinhalt

Bauen & Sanieren

Sicheres Zuhause

Sicheres Zuhause

Zuhause ist dort, wo man sich wohl und sicher fühlt. Ing. Thomas Schneeweiss von der Landespolizeidirektion Niederösterreich erklärt, wie man seine eigenen vier Wände vor Einbruch schützen kann.

Lieber Herr Schneeweiss, Sie sind Profi in der Kriminalprävention. Wie kann man also sein Haus möglichst vor Einbrechern schützen?

Ing. Thomas Schneeweiss: Grundsätzlich gibt es zwei Arten, ein Gebäude abzusichern. Das ist einerseits die mechanische Absicherung, das bedeutet den Einbau von Sicherheitstüren und -fenstern. Und andererseits die elektronische Absicherung durch Alarmanlagen und unterstützende Videotechnik. Achtung: Videoüberwachung alleine ersetzt keine Alarmanlage. Außerdem sollte die Alarmanlage nicht ans Internet angebunden sein. Eine Nutzung über das Smartphone ist zwar komfortabel, erhöht aber auch das Risiko von Hackern – das wäre natürlich kontraproduktiv.

Welchen Tipp haben Sie für alle Bauherren und -herrinnen? Worauf kann beim Hausbau im Bezug auf Sicherheitstechnik bereits geachtet werden?

Schneeweiss: Fast jeder achtet beim Fensterkauf auf Schallschutz usw. Aber das Thema Sicherheit bleibt oft hinten. Wer einen guten Schutz möchte, wählt einbruchshemmende Fenster und Türen gemäß ÖNorm B5338, mit mindestens Widerstandsklasse 2. Bei Alarmanlagen gilt es zu beachten, dass diese nach OVE R2 mindestens Privatstandard aufweisen. Außerdem muss der konzessionierte Errichter der Alarmanlage diesen Nachweis durch ein Installationsattest bestätigen.

In der Rohbauphase ist zu empfehlen, zu jedem Fenster und jeder Tür eine Leerverrohrung zu legen. Denn eine verkabelte Alarmanlage ist immer noch besser als eine Funkanlage.

Was raten Sie jemanden, der sein Haus nicht neu baut oder komplett saniert, aber es trotzdem sicherheitstechnisch auf einen besseren Stand bringen möchte?

Schneeweiss: Es gibt Nachrüstsicherungen, die bei einer Vor-Ort-Beratung besprochen werden können. Zum Beispiel Folien für Fensterscheiben und Funkalarmanlagen. Nachrüsten ist in der Regel aber immer teurer, als Sicherungen, die von vornherein eingebaut werden.

 Welche Tipps gibt es im Alltag, um sich und sein Eigenheim bestmöglich zu schützen?

Schneeweiss: Mein wichtigster Tipp: Wer Sicherheitstechnik hat, sollte sie auch anwenden! Denn die beste Alarmanlage nützt nichts, wenn sie nicht eingeschalten wird. Aber hier alle grundlegenden Ratschläge für ein sicheres Zuhause:

  • Sicherheitstüren verschließen
  • Alarmanlagen einschalten
  • Fenster bei Abwesenheit immer schließen (ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster)
  • Alles, was auf Ortsanwesenheit hindeutet, ist für Einbrecher abschreckend (z.B. diffuses Licht)
  • Licht kann aber auch kontraproduktiv sein – hell erleuchtete Räume ohne Vorhänge oder beleuchtete Wege zum Haus machen den Einbruch leichter

 

Nutzen Sie das kostenlose Beratungsservice der Polizei:

Unter der Telefonnummer 059 133 bei der nächstgelegenen Polizeidienststelle anrufen und einfach eine Kriminalpolizeiliche Beratung für Ihr Objekt anfordern!

Social Media